Die fünf Sinne eingebettet
im Tagesablauf
Die fünf Sinne eingebettet
im Tagesablauf
• Rituale
(Schmecken)
Rituale geben dem Kind Geborgenheit und Sicherheit. Dabei erlebt
sich das Kind aktiv als Mitglied einer Gemeinschaft, dies wiederum fördert sein
Selbstvertrauen.
Unser Morgenritual ist das Mukita-Morgenlied, in welchem jedes Kind
einzeln begrüsst wird. Hierbei nimmt sich das Kind als Persönlichkeit wahr und gleichzeitig
als Mitglied einer Gemeinschaft. Je nach Thema unserer Geschichte wird das Morgenlied im
Kreis oder am Tisch gesungen.
Unser Mittagessen besingen wir mit dem Lied „Meischter Rolli Käs“
und schauen, was es zu Essen gibt. Bei der täglichen Nahrungsaufnahme, die zu den
natürlichen Ritualen eines Tages gehört, betten wir das Schmecken ein.
Unser Abendritual ist das „Hei gah“-Lied in dem jedes Kind mit
seinem Billett in den Kinderzug einsteigen kann und zurück in die Mukita fährt, um dort
abgeholt zu werden.
Dieses Lied wird jeweils nach unserem Nachmittags-Ausflug draussen
gesungen.
•• Malen und Werken (Sehen)
In der Mukita haben wir im Projektraum eine grosse Malecke die mit
Holzwänden ausgekleidet ist.
Das freie Malen ermöglicht dem Kind, seine eigene Bildsprache zu
entdecken. Das Sehen ist in jungen Jahren noch stark von Fantasie und Emotionen geprägt.
Jedes Bild ist richtig und hat seine Wichtigkeit. Wir malen mit den Kindern stehend an der
Wand, mit Pinseln, Schwämmen, Rollen oder mit den blossen Händen. Ein grosser Palettentisch
mit 12 leuchtenden Wasserfarben lädt zum Malen ein (nach Arno Stern).
Das Werken bzw. räumliche Gestalten hat bei uns ebenfalls einen
grossen Stellenwert.
In der Mukita arbeiten wir projektbezogen, d.h. es wird mindestens
drei Wochen lang gemalt oder gebastelt, die Themengeschichte erzählt oder eine Welt im
Sandkasten gemacht. Dies ermöglicht es dem Kind, sich intensiv mit dem gegebenen Medium
auseinandersetzen. Durch die Wiederholung wird der persönliche Gestaltungsprozess des Kindes
intensiviert und spielerisch ein Erfolgserlebnis erzielt und Sicherheit gegeben.
•••Tanz, Theater und Yoga (Bewegung und Hörverstehen)
Unsere Themengeschichte bildet den roten Faden, der sich durch das
von uns angebotene Kinderyoga, Theater und Ausdruckstanzen hindurchzieht. Geschichten oder
Märchen erzählen wir nicht nur, wir setzen sie auch szenisch um und integrieren sie in
Rollenspiele mit Gitarre und Gesang.
Die Kinder nehmen über Bewegung und Spiel nicht nur ihre Umwelt
wahr, sondern vor allem auch ihren eigenen Körper.
Hier geben wir dem Kind die Möglichkeit, sich mit verschiedenen
Instrumenten auszudrücken. Es lernt, durch einfache Rhythmen sein Hörverstehen zu
sensibilisieren, mit einfachen Übungen den Körper zu fühlen und sich auf Bewegung und Atmung zu konzentrieren.
Unsere Projektgestaltung, die den Jahreszeiten angepasst ist, nimmt
auch aktuelle Themen aus dem Kinderalltag auf, welche die Kinder beschäftigen. Die
individuellen Bedürfnisse unserer Kinder werden wahrgenommen und in die Projektarbeit
integriert.
•••• Freispiel (alle Sinne)
Das freie Spiel beansprucht alle Sinne der kindlichen Entwicklung.
Die Kinder können sich dabei frei und individuell entfalten, ihrer Fantasie sind keine
Grenzen gesetzt. Während diesem Prozess werden viele soziale Kompetenzen getestet und
gefördert.
Das Kind wird animiert, sich selbst zu beschäftigen. Indem es die
anderen Kinder hört, sieht, riecht und sich an sie herantastet, nimmt es sich und sein
Umfeld wahr und spürt seine Grenzen. Kinder brauchen Kinder, um zu lernen. In diesen
Momenten beobachten und begleiten wir zwar, aber zurückhaltend.
Es werden
Freundschaften geschlossen, es wird zusammen gestritten und gemeinsam nach Lösungen gesucht.
••••• Natur (alle Sinne)
Bei unserem täglichen Nachmittagsausflug, welcher bei jeder
Witterung stattfindet, ertasten wir die Natur und unsere Umwelt. Es ist uns wichtig, dass
das Kind früh einen Bezug zur Natur schafft und sich im Wald oder auf Wiesen wohl fühlt.
Wir fahren mit dem Tram oder dem Bus, gehen auf Spielplätze, ins GZ
oder in den Wald, fahren Schiff auf dem See, besuchen Museen, gehen auf den Bauernhof,
plantschen im Wasser oder sammeln Material für unser Thema, um später damit zu basteln.
Die Kinder dürfen mitentscheiden, wohin der Ausflug gehen soll. Anregungen werden sehr ernst genommen, darum planen wir, soweit wie möglich, gemeinsam mit ihnen ein Programm.